Der heutige Tag beginnt so, dass es für alle, die keinen Late-Check-Out haben, heißt: Koffer packen und das Zimmer noch vor unserer Abfahrt um 9Uhr räumen. Wir können es etwas gemütlicher angehen, da wir uns noch gestern eine „Zimmerverlängerung“ um 30$ organisiert haben.
Die Fahrt geht durch die Stadt in nördlicher Richtung nach Cu Chi, wo wir das Tunnelnetz, das von (nord)vietnamesischen Kämpfern (Partisanen) während des Vietnamkrieges gebaut wurde, besuchen werden
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Obwohl die Rush-Hour eigentlich schon vorbei ist, herrscht trotzdem „reger“ Verkehr. Nach etwa 80Min. legen wir bei „Song Mai Quang Minh“ einen Bio-Stopp ein. Neben dem Café ist ein Kunsthandwerksbetrieb in dem „Lacquerware“ gemacht wird. Es handelt sich überwiegend um Bilder in Einlegearbeit. Das Material für die Einlegearbeiten ist entweder Perlmutt oder zerkleinerte Eierschalen. Kunstvoll werden die Bilder gestaltet, geschliffen und abschließend poliert. Natürlich kann man die Produkte im Shop käuflich erwerben. 50% des Erlöses soll Menschen mit Beeinträchtigung zugutekommen, deren Behinderung durch das dioxinhaltige Entlaubungsmittel verursacht wurden.
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Nach 35Minuten, also um 11:20 kommen wir an unserem Ziel an. In der Halle am Eingang sind – gleich neben den Souvenirs – Streubomben, „normale“ Bomben und Handfeuerwaffen von „damals“ ausgestellt. Nach der Zugangskontrolle kommt man zu den ersten Exponaten und Informationstafeln. Eine Karte zeigt die Lage der angelegten Tunnelgänge, die bis zum Saigon-Fluss gereicht haben. Es wurden, je nachdem welcher Quelle man glauben möchte zwischen ca.121km und mehr als 250km Tunnel händisch gegraben, wobei diese oftmals in 3verschiedenen Ebenen angelegt wurden.
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Teilweise waren die Tunnel absichtlich so eng und schmal, dass nur die „zarten“ Asiaten durchkriechen konnten. Es war ein ausgeklügeltes System mit Wohn-/Schlafräumen, Küche(n), Essräumen, Fertigung von Ausrüstung (wie Bekleidung/Uniformen, Pantoffel aus Reifengummi, Herstellung von Sprengkörpern), Krankenversorgung, Brunnen, Fallen für Eindringlinge, Schließklappen gegen Giftgas, etc. Auch zum Saigon-Fluss gab es Aus- bzw. Zugänge.
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Die Belüftung des gesamten Systems war gut geplant. Die Schächte („Rohre“) endeten an der Oberfläche in Termitenhügeln und wurden somit sehr gut getarnt. Auch die Zugänge hatten Holzdeckel, die entsprechend der Umgebung eine Tarnung hatten (z.B. Laub). Der, von den Feuerstellen der Küchen verursachte Rauch, wurde über Bambus-Rohre und Erdfilter bis zu 1000m durch eine getarnte kleine Öffnung ins Freie geleitet. So schützten sich die Partisanen davor, dass der Rauch der Küchen sie verraten würde. Die Beleuchtung erfolgte mit Öl-Lampen. Für bestimmte Aufgaben (wie beispielsweise Operationen) war jedoch Strom erforderlich. Dieser wurde – bei Bedarf – mittels Dynamo erzeugt.
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Natürlich gab es auch an der Oberfläche für den Feind sehr raffinierte und unangenehme Fallen in verschiedensten Ausführungen. Alle mit Eisenspießen versehen, die sogar Widerhaken hatten und so mit Sicherheit schwere Verletzungen verursachten. Zur Herstellung eigener Sprengkörper wurden nicht explodierte Bomben des Feindes geborgen, entschärft, zerlegt und der Inhalt (Sprengstoff) in kleinere eigene Sprengkörper gefüllt.
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Der Boden war für die Anlage der Tunnel bestens geeignet, da keine stützenden Auskleidungen (weder aus Holz, noch aus Eisen) erforderlich waren. Eisenabstützungen wären extrem leicht zu orten und damit verräterisch gewesen. Versorgt wurden die Partisanen von umliegenden Bauern, die tagsüber „normale“ Bauern waren und in der Nacht – zum Teil über eigene Verbindungstunnel – die anderen Partisanen versorgten. Hauptnahrungsmittel war Maniok (geschmacklich ähnelt er der Kartoffel), den wir vor Ort verkosten konnten.
„Highlight“ war natürlich die Gelegenheit durch einen „Touristentunnel“ (größer und breiter als die Originale) zu gehen. Es gibt 3verschiedene Längen zur Auswahl, der längste ist 120m. Die geringe Höhe ist für große Personen ein Problem bzw. eine Herausforderung. Vielleicht wäre es besser gewesen nicht in der Hocke „durchzugehen“, was besonders anstrengend ist, sondern auf allen Vieren durchzukriechen(?). Der kurze Tunnel wirkt nicht auf jeden gleich. Für die/den Eine/n wirkt er beengend, finster und angsteinflößend, Andere – wie ich – empfinden dies für sich persönlich vielleicht nicht so. Doch mit Sicherheit, es ist ein einmaliges Erlebnis.
Um 14Uhr treten wir die Rückfahrt zu unserem Hotel in Ho-Chi-Minh-City an, wo wir um 15:20 eintreffen. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Wir wechseln „sicherheitshalber“ nochmals 10$ (gleich neben dem Hotel Elios bei „MT TRAVEL“) und bekommen 234.000Dong – bisher unser bester Kurs!. Gut gerüstet biegen wir die Zweite rechts ab. Das Gässchen ist extrem schmal, aber irgendwie „lieb“. Wir entscheiden uns für das kleine und saubere Restaurant „Asiankitchen“ und genehmigen uns als Abschiedsessen Grilled Shrimps mit BBQ-Sauce, Gemüse und Reis, sowie ein Pfeffersteak mit Pommes. Dazu 2 Green Saigon Biere (450ml) und 1 Tonic. Zum Abschluss… wir müssen doch unsere Dong anbringen 😉 nehmen wir noch gemeinsam einen wirklich „hochprozentigen“ Long Island Ice Tea. Die Rechnung betrug 315.000Dong (12,49€). Ein sehr gutes „Abschiedsessen“.
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Nun zurück zum Hotel, in den 3.Stock in unser Zimmer. Wir staunten nicht schlecht, dass das Zimmer komplett aufgeräumt war. Inklusive neuer Hand-/Badetücher. Wir genießen jetzt die Dusche, ziehen uns noch um, packen die Koffer, schreiben noch ein bisschen an unserem Tagebuch und checken kurz nach 18Uhr aus. Die „Zimmerverlängerung“ war wirklich angenehm.
Abfahrt mit dem Bus zum Flughafen geplant für 18:15. Diesmal waren wir die Letzten, jedoch so zeitig, dass der Bus schon um 18:10 abfahren konnte. Trotz starkem Verkehr waren wir bereits um 18:50 am Flughafen. Obwohl unser Flug TK163 nach Istanbul planmäßig erst für 22:15 vorgesehen ist, waren die Check-In-Schalter besetzt und bereits in Betrieb. Das war auch gut so, denn vor diesen wartete bereits eine lange, lange Warteschlange! Wir geben sowohl den Koffer, als auch unseren Trolley auf. Das Gepäck wird – dankenswerter Weise – gleich bis Wien durchgecheckt. Neu für uns ist, dass unmittelbar nach den Check-In-Schaltern die Koffer durchleuchtet werden und – bei Verdacht – aussortiert und in „Warteposition“ kommen. Es ist also gut, wenn man nach dem Check-In aufpasst, ob es mit dem Gepäck Security-Probleme gibt! Bei uns: alles o.k.
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Weiter zum Ausreisebeamten und anschließend zum Security-Check, der ohne Trolley recht schnell geht. Nach dem Security-Check machen wir uns auf die Suche nach der „Apricot-Business-Lounge“. Deren Zugang ist etwas versteckt, nämlich: im „ACV“ Duty-free-Shop (hauptsächlich mit Kosmetika) ist ein Lift (angeschrieben), mit dem man 1Etage nach unten fahren muss. Endstelle ist direkt bei der Rezeption der Lounge. Sehr ruhig, sauber und für uns die Gelegenheit etwas zu essen, zu trinken und weiter am Tagebuch zu schreiben.
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Rechtzeitig gehen wir zum Gate17 und besteigen den gut belegten Airbus A350-900 mit 40Reihen zu je 3x3Sitzen. Abflug schon um 22:10, Abendessen um 23:30, bestehend aus: Gemüse-Salat mit (1)Shrimp, Mayonnaise-Salat mit Walnüssen, Rindfleisch mit Gemüse und Reis, sowie Mousse au Chocolat. Getränke sowohl alkoholfrei, als auch Wein und Bier. Etwa 2Stunden vor der Landung bekommen wir noch eine Omelette mit Pilzen und gegrillten Tomaten, 2verschiedene Käse, Früchte und ein Weckerl mit Butter und Marmelade.
Ankunft in Istanbul um 5:10 Ortszeit – nach immerhin 11Stunden Flugzeit. Die Planankunft wäre für 5:55 vorgesehen gewesen. Nun müssen wir den Schildern mit „Transfer International“ folgen. Ein langer Weg durch das sehr große Flughafengebäude, immer wieder „unterstützt“ von Laufbändern. Auch hier müssen wir wieder durch einen Security-Check, aber ohne – wie beim letzten Mal – bis 2Stunden vor Abflug warten zu müssen. Auch hier – ohne Trolley – eine schnelle Angelegenheit. Der Weg zur „IGA-Lounge“ ist gut angeschrieben, uns aber ohnehin schon bekannt. Zugang und Lounge selbst sind unverändert. Diesmal nehmen wir Wifi. Das geht folgender Maßen: nach dem Eingang zur Lounge ist auf der linken Seite ein Wifi-Automat (mit Anleitung). Man muss den Pass durch den Passscanner ziehen, anschließend auf dem Bildschirm auswählen: „4Hours free“, anschließend „Print“ und man bekommt eine gedruckte Anleitung mit einem persönlichen Passwort. Das Einloggen ist auf dem Ausdruck beschrieben und hat funktioniert.
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Wir nehmen uns nur eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken, genießen die Ruhe und schreiben weiter an unserem Tagebuch. Rechtzeitig begeben wir uns zum Gate B15, das ganz am Ende des „B“-Bereichs liegt, für unseren Anschlussflug TK1883 nach Wien, Abflug für 8:50 Ortszeit geplant. Bewegung schadet nicht und wird auch hier wieder von Laufbändern unterstützt. Diesmal sind wir etwas zu früh am Gate – Boarding erst später. Unsere Mitreisenden aus der Schweiz haben – etwa 20Minuten nach uns – einen eigenen Flug nach Zürich.
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Der Airbus A321-neo (Kurzversion mit 32Reihen zu je 2×3 Sitzen) hebt pünktlich bei diesigem, nasskaltem Wetter ab. Schnell durchstoßen wir die dünne Wolkendecke und haben strahlenden Sonnenschein. Das angebotene Frühstück „verweigern“ wir. Ankunft in Wien um 8:45 (geplant für 9:10) nach einem ruhigen Flug. Schön, dass sowohl unser Koffer, als auch der Trolley mit uns in Wien angekommen sind.
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Unser bestelltes CV-Flughafentaxi holt uns – wie vereinbart – vom Terminal3-Abflug – ab und bringt uns über die S1 nach Hause.
Kurz nach der Reise zusammengefasst: eine sehr interessante Reise mit viel Abwechslung (Fahrradfahren, Bootsfahrten, Tuk-Tuk-Fahrten), vielen Eindrücken, die wir erst verarbeiten müssen und einer – in jeder Hinsicht – tollen Reisegruppe… vielen Dank!
Nächtigung:
zuhause
Fotos…?