heute werden wir nicht durch das handy geweckt. gemütlich schlafen wir bis 8:15, schauen aus dem fenster und … sind voll begeistert! sonnenschein in hamburg und keine wölkchen zu sehen!
also, in aller ruhe frühstücken und dann mit „U1“ und „U3“ zu den landungsbrücken. wir wollen doch heute, bei strahlewetter, unsere hafenrundfahrt nachholen. dazu ist zu bemerken, dass normale rundfahrtschiffe nicht in die speicherstadt fahren können, barkassen nur unter bestimmten bedingungen (nicht zu viel flut-hochstand – da dann auch die flachen barkassen nicht unter den brücken durchgehen – und nicht zu tiefe ebbe – da dann das wasser in der speicherstadt zu flach ist. also, nicht zu viel wasser, nicht zu wenig, dann fahren die barkassen – so wie wir es wollen – auch in die speicherstadt hinein. nachdem wir gestern im internet erfahren haben, dass der höchststand heute um 10uhr und der niederstand um 17uhr sein wird, kommen wir um 11uhr gerade richtig zu einer für die speicherstadt möglichen barkassenrundfahrt. zuerst wurden wir fälschlich zum großen rundfahrtschiff geschickt, haben dann aber doch selbständig „unsere“ barkasse der firma abicht gefunden. mit getränken versorgt, es gab sie nur vor der abfahrt, nicht während der tour, ging es gemütlich schaukelnd mit launigen kommentaren des kapitäns auf die ca 1-stündige fahrt. für uns war es tatsächlich sehr schön so langsam zwischen den backsteinbauten der speicherstadt hindurch zu fahren. die im bau befindliche (moderne) hafencity hat uns weniger beeindruckt. große und kleine schiffe (auch das „traumschiff“, die MS deutschland lag am anleger, zur nächsten ausfahrt bereit), schiffswerft und alles was so ein großer hafen zu bieten hat, sieht halt bei sonnenschein gleich freundlicher aus.
zurück von der hafenrundfahrt, machten wir eine runde mit der „U3“. die einzige bahn in hamburg, die einen geschlossenen kreis fährt und davon einen guten teil oberirdisch, so dass man doch einiges von den normalen wohnvierteln, mit meist 4-stöckigen wohnhäusern, sieht, wobei die mehrzahl davon backsteinhäuser sind. zwischendurch einige seitenkanäle und immer wieder grün.
beim rathaus haben wir die „U3“ dann verlassen, um zum mahnmal st.nikolai zu gehen. eine im 2.weltkrieg zerstörte kirche, dessen abgebrannter kirchturm einstmals mit 145m der höchste der welt war. der kirchturm ist zwar russgeschwärzt und beschädigt, kann aber trotzdem mit einem lift bis zur aussichtsplattform auf 76m höhe „befahren“ werden. bei dem heutigen traumwetter hatten wir natürlich auch einen traumhaften rundblick. sehr schön zu sehen speicherstadt und hafencity, fast schon kitschig der blick über das rathaus hinüber zur alster.
über die „trostbrücke“ vorbei am gebäude der „patriotischen gesellschaft“ sowie börse und rathaus, kommen wir noch zur st.petri kirche. hinunter die berggasse zum jungfernstieg und den alsterarkaden an der kleinen alster, mit netten cafes und restaurants, die einen schönen blick hinüber zum rathaus bieten. gegenüber dem exklusiven hamburger traditionskaufhaus „alsterhaus“, nämlich im „alsterpavillion“, der direkt am ufer der binnenalster liegt, machen wir rast und genießen eine kleinigkeit zu essen und zu trinken sowie das bunte treiben, das uns heute besonders rege erscheint.
wieder gestärkt geht es weiter, vorbei am „hamburger hof“ zur „alten post“ und der passage „hanseviertel“ zum „gänsemarkt“, mit der statue von gotthold ephraim lessing. doch schon etwas müde beschließen wir unseren rundgang zu beenden und mit „U2“ und „U1“ zum hotel zurückzukehren.
wir haben heute nämlich noch ein „abendprogramm“: das st.pauli-musical „heiße ecke“ in „schmidts tivoli“ für das wir schon vor einiger zeit karten reserviert haben – statt dem thalia-theater 😉
um etwa 18uhr fahren wir mit „U1“ und „S1“ bis zur station „reeperbahn“, wobei es – wegen einer fahrscheinkontrolle durch bedienstete der „db-sicherheit“ – doch gut war, dass wir unsere online erworbene gruppen-tageskarte und einen lichtbildausweis bei uns hatten. wir gehen die etwa 900m lange „sündenmeile“ stadteinwärts und kommen nach wenigen metern zum – an der ecke zur „großen freiheit gelegenen – beatles platz mit seinen silhouettenartigen-skulpturen derweltbekannten musiker. durch seine runde form und die bepflasterung wird eine ähnlichkeit mit einer schallplatte vermittelt. wir biegen in die „große freiheit“ ein, ist sie doch eine der bekanntesten seitenstraßen der reeperbahn. neben einschlägigen show-etablissements gibt es auch bars, diskotheken und partykeller, die ganz unterschiedliches publikum anlocken. der star-club, in dem die beatles mit ihren auftritten bekannt wurden, existiert leider nicht mehr. wir kehren wieder zurück zur reeperbahn und gehen auf der linken seite stadteinwärts. auch hier ein ähnliches bild, aber dazwischen auch andere geschäfte, speiselokale und casinso, so dass sich ein aufgelockertes, abwechslungsreiches bild ergibt. auf der anderen (rechten) straßenseite scheint uns – bis zum schaubudenplatz – weniger los zu sein. im letzten drittel der reeperbahn wechseln wir dann auf die rechte straßenseite. der hans albersplatz ist – bis auf die statue des schauspielers und sängers – recht trostlos und voll unrat, wie auch einige teile der reeperbahn selbst. nach der davidstraße beginnt der schaubudenplatz, an dessen beginn sich die polizeistation davidwache befindet. das st.pauli theater und schmidts tivoli schließen daran an. unsere reservierten karten für die ausverkaufte vorstellung liegen an der abendkassa bereit undwerden uns problemlos ausgefolgt.
wir haben recht gute plätze, obwohl in der letzten reihe, aber ziemlich zentral und mit einem tischchen versehen. wir bestellen getränke und auch eine kleinigkeit zu essen. zwar bemüht sich das personal alles schnell auszuliefern, aber: die vorstellung beginnt – wie vorher angekündigt – „pünktlich“ mit 20min verspätung ;-). wir sehen ein etwas anderes musical, in dem sehr unterschiedliche, aus dem leben gegriffene geschichten verschiedenster, auch recht skuriler kiez-typen, gezeigt werden. mittelpunkt ist eine wurstbude, die „heiße ecke“. die szenen/bilder beginnen um 19uhr45. jedes weitere bild schließt dann eine stunde später an. auf diese weise bekommen wir im ersten teil und nach der pause einen ganzen tag – mit 24stunden – in 2 mal 12 bildern geboten. recht engagiert und lustig von 9 darstellern (in etwa 50 rollen) dargeboten. ein absolut ansprechender und empfehlenswerter abend, mit viel lokalkolorit, wenn auch die qualität vielleicht nicht immer an „internationalen (wiener) standard“ heranreicht. die vorstellung endete um 23uhr, mit viel applaus. auf der reeperbahn war zu dieser zeit volles leben, so dass wir uns durch die menge zur u-bahnstation st.pauli schoben. mit „U3“ und „U1“ ging es wieder zurück ins hotel.
fotos werden nachgereicht …
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